Was zum Kuckuck ist Küchenabfall-Bokashi?
Das Wort Bokashi kommt aus dem japanischen und bedeutet soviel wie: „allerlei fermentiertes organisches Material“
Aber was heißt das jetzt schon wieder?
Ganz einfach: wir stellen aus unserem „Abfall“ in der Küche wieder hochwertigen und besten Dünger für unseren Garten her. Kompost stinkt sehr oft… das ist beim Bokashi anders, denn er wird in luftdichten Kisten, Eimern oder Säcken her gestellt.
Das ist jedoch nicht der einzige Grund. Beim Bokashi fault und verrottet nichts, sondern fermentiert zu einem wohlriechendem Dünger heran.
Dein nächster Vorteil: Küchenabfall-Bokashi ist in nur 2-3 Wochen fertig und kann dann schon im Garten aus gebracht werden.
Somit ist ein 100 % Kreislauf relativ einfach zu erreichen.
Die Wirkung wird Dich ebenfalls umhauen!
Und wenn Du sowieso schon ein Fan von Kompost bist, wirst Du vom Bokashi sehr sicher noch mehr begeistert sein!
Im Gegensatz zum Kompost verliert der Bokashi bei der Herstellung nämlich keine Energie. Die CO²-Bilanz ist dadurch auch um Längen besser. Bokashi ist also das kompostieren von Morgen!
Schauen wir uns mal an, wie schnell Du in Zukunft Deinen Küchen-Abfall in besten Bokashi verwandeln kannst.:
Benötigte Dinge für Deinen Bokashi:
- organisches Material (nichts Fauliges, alles am besten so klein geschnippelt)
- etwas EM-a oder EMIKO Blond zum impfen
- Luftdichtes Gefäß mit Ablauf und Sieb oder Bokashi-Eimer
- EM Keramik-Pulver
- optional: Pflanzenkohle
- optional: Zeolith-Mineral
- optional: Plastik-Sack mit Sand gefüllt (zum Abdecken, damit weniger Sauerstoff hin kommt)
Anleitung:
Eigentlich ist alles in einem Satz gesagt: alles miteinander vermischen – FERTIG!
Etwas mehr ausformuliert sieht das Ganze in etwa so aus:
Schichte das organische Material gut zerkleinert in 5 cm-Schichten in das Gefäß oder Deinen Bokashi-Eimer.
Danach impfst du die Schicht mit 5 – 10 Sprühstößen EMIKO Blond oder EM-a.
1 TL EM-Keramik-Pulver pro Schicht fordert die Fermentation. Dann kann die nächste Schicht hinzu gegeben werden, oder das Gefäß wird wieder verschlossen.
Optional kannst Du auch noch Pflanzenkohle (1%) und etwas Vulkan-Mineral mit dazu geben. Hiermit wird die Wirkung Deines Bokashi noch sehr stark erhöht!
Sobald das Gefäß bzw. der Eimer voll ist, mindestens 2 Wochen bei Zimmertemperatur fermentieren (also luftdicht verschließen). Danach kann Dein Bokashi schon verwendet werden!
Und zum Schluss macht noch eins Sinn:
Ein mit Sand gefüllter Plastik-Sack hält noch mehr Sauerstoff vom organischen Material ab, somit verläuft die Fermentation noch besser.
Und was ist mit dem Bokashi-Saft?
Beim Bokashi-Eimer gibt es einen Hahn unten dran.
Da kommt dann – je nachdem wie feucht Dein Material war – Bokashi-Saft raus.
Der Saft kann dann alle 3 – 4 Tage vom Eimer abgelassen und im Idealfall so frisch wie möglich verbraucht werden.
Er ist ein Oberhammer-Flüssigdünger. Der geht ab wie die Sau!
Bei Starkzehrer wie Tomaten, Gurken oder Zucchini kannst Du 50 ml Bokashi-Saft pro 10 Liter Gießwasser hinzu geben. Bei Schwachzehrer solltest Du nur 20 ml pro 10 Liter Gießwasser verwenden. Die Anwendung kannst du alle 14 Tage wiederholen.
Du kannst damit auch super Deinen Rasen behandeln!
Der Saft kann auch noch sehr gut als Rohr-Reiniger oder zum Aktivieren von Pflanzenkohle verwendet werden.
So wendest Du den fertig gereiften Bokashi an:
Im Idealfall grabe ich meinen fertigen Bokashi immer gut ein.
Du kannst entweder eine Furche im Beet ziehen, Bokashi rein füllen und wieder zu buddeln.
Oder einfach kleine Löcher machen, Bokashi reinfüllen und wieder zu buddeln.
Doch Vorsicht: 2-3 Wochen solltest Du warten bis Du auf diese Flächen wieder was aussäen oder pflanzen kannst, da sich der PH-Wert erst neutralisieren muss.
Bei leeren Beeten ziehe ich immer Furchen, wenn schon Pflanzen drin sind, mach ich drum herum kleine Depots.
Dafür finde ich auch bei einem bepflanztem Beet irgendwo immer einen Platz. 20 cm Abstand solltest Du jedoch zu den Pflanzen strikt einhalten.
Kurzanleitung:
- organisches Material (zerkleinert) in 5 cm-Schicht in das Gefäß füllen
- mit 5-10 Sprühstößen EM impfen
- 1 TL EM-Keramik-Pulver / Schicht
- noch besser: Pflanzenkohle und Gesteinsmehl beimischen
- Luftdicht verschließen und mind. 2 Wochen fermentieren lassen – FERTIG!
Danke für die gute Beschreibung! Was könnte geschehen, wenn ich die Flüssigkeit nicht ablasse, wenn ich z.b. 10 Tage in Urlaub bin?
Danke und herzliche Grüße, Ursula
Hallo Ursula,
vielen Dank für Dein Kommentar. Wie lange der Bokashi-Saft hält, liegt an der verwendeten Menge an EM beim impfen des organischen Materials. Wird mit etwas mehr EM gearbeitet hält der Bokashi-Saft auch eine längere Zeit. Eventuell vor dem Urlaub einfach einen Schluck (20 – 40 ml) EM zusätzlich in den Bokashi-Eimer gießen.
Steht der Bokashi-Saft über einen längeren Zeitraum, dann kann es sein dass er unangenehm zu riechen anfängt. Er riecht ja sowieso meist schon sehr würzig – je nachdem was bokashiert wird.
Meine Forschungen in der Praxis haben gezeigt dass ein älterer Bokashi-Saft trotzdem noch gut funktioniert. Jedoch ist es aus Sicht der Pflanzen sicher idealer ihn so frisch wie möglich aus zu bringen.
In Deinem Fall würde ich mir überhaupt keine Gedanken machen. Der Bokashi sollte gut halt in jedem Fall gut luftdicht verschlossen sein und dann wird es da keine Probleme geben.
Viele Grüsse aus dem bodenständig
Alexander
Bis jetzt habe ich noch keine Information bekommen ob Bokashisaft geeignet ist um Pflanzenkohle zu aktivieren. Können Sie mir da helfen? Viele Grüße Franz
Hi Franz,
natürlich, sehr gerne.. Auch Bokashi-Saft lässt sich wunderbar zum Aufladen von Pflanzenkohle nutzen.
Mindestens 3 Wochen sollte die Kohle mit Nährstoffe aufgeladen werden. Umso länger – umso besser.
Ich vermerke das auch gleich noch im Artikel.
Danke Franz und bei Fragen, jederzeit gerne melden!
Regenerative Grüße
Alex